Kanfanar/Dvigrad/Limski kanal
In der Nähe von Barat befinden sich Kanfanar, Limski kanal und Dvigrad, die Ruinen der längst aufgegebener mittelalterlicher Stadt. Die Verbindung zwischen Kanfanar und Dvigrad ist sehr stark und entstand schon im Mittelalter. Die einstigen Einwohner des mittelalterlichen Dvigrad haben die Stadt wegen Erobern und Krankheiten verlassen und als neue Siedlung Kanfanar gebaut. Mit sich brachten sie alles was sie als heilig und kostbar empfunden haben, zum Beispiel die Schiffmast aus dem 15. Jahrhundert, die zurzeit den Hauptplatz verschönert, oder die prächtige Kanzel mit sechs Kolonnen, die heute die Kirche des Heiligen Silvester verziert. Die heutigen Einwohner von Kanfanar feiern immer noch Jakovlja, früheres Festspiel und heute Volksfest aus den Zeiten Dvigrads stammend.
Kanfanar war schon vor 12 Tausend Jahren bewohnt. Die Spuren vom altsteinzeitlichen Crömagnon-Menschen wurden in der Höhle des Heiligen Romuald über Limski Fjord gefunden. In der Nähe wurde die Präsenz von Neolithikumskultur nachgewiesen, während die Hügel Žamnjak und Maklavun von Grabstumuli des Bronzezeitmenschen geprägt sind. Aus der Eisenzeit stammen die Burgruinen, ehemalige Siedlung der alten Histrier. Die Eisenzeitruinen wurden auf sieben Stellen gefunden, wo es auch die Spuren der Römischen Kultur gibt. Zum ersten Mal wurde Kanfanar am 08.05.1096 erwähnt. Die Siedlung entwickelte sich als die Einwohner von Dvigrad wegen Kriege und Malaria ihre Stadt im Jahre 1630 verlassen mussten und nach Kanfanar kamen. Weitere Entwicklung bewirkte die Eisenbahn nach Pula, die unter der österreichischen Regierung gebaut wurde.
Dvigrad ist das größte Kulturdenkmal in diesem Teil Istriens. Gebaut auf dem Ort der prähistorischen Siedlung, ist Dvigrad ohne Zweifel einer der größten und am besten erhaltenen aufgegebenen Städten Europas. Die Stadt ging aus der Burg hervor, die in ihrer direkten Nähe vor ein Tausend Jahren stand. Die Ortschaft Moncastello wurde damals zu einer Siedlung und nahm den Namen Duecastelli (Dvigrad). Die Zahl ihrer Einwohner überschritt die Grenze von einem Tausend, und ihr Territorium umschloss die ganze Gemeinde Kanfanar. Heute kann man noch die Burgmauer sehen, die Türmer, den Stadttor und die Wände der Häuser. Oben, auf der Bergspitze, befand sich einst frühchristliche Kirche der Heiligen Sofia. Im XIV. Jahrhundert wurde die Kanzel mit dem Relief von der Heiligen Sofia errichtet, die in ihren Händen zwei Städte hält. Das ist auch ein Symbol von Dvigrad. In der Nähe befinden sich auch die Ruinen vom Kloster der Heiligen Petronila.
Limski kanal – wunderschöne Bucht, 11 Kilometer lang, ist in Jurakalke entstanden. Das ist eine der schönsten Landschaften Istriens mit durchschnittlicher Breite von 600 Metern und Klippen, die auf die Höhe von bis 150 Metern aus dem Meer steigen. Außergewöhnlich schöner Limski Fjord ist auch für Romualds Höhle bekannt, in der viele Knochen von mehr als 40 Tierarten gefunden wurden, darunter Höhlenbär, Höhlenlöwe, Leopard, Höhlenhyäne, wildes Pferd usw. Zu den wichtigen Funden gehören auch Werkzeuge aus der frühen Steinzeit, und die Höhle selbst ist ein interessantes speläologisches Objekt mit Höhlenornamenten.
Sveti Lovreč
Seinen Namen hat er nach der Kirche Sankt Lovro (Sv. Lovro) aus dem 6. Jahrhundert bekommen. Von sanften und idyllischen Umgebungen umkreist, vom milden Klima verwöhnt, ist diese schon in der prähistorischen Zeit entstandene Stadt ein wirklich sehenswerter Ort. Auch als Stadt der 9 Türme bekannt, von Mauern umgeben, mit der uralten Säule der Schande auf dem Stadtplatz, war er einst das Zentrum der militärischen Verwaltung von Venedig, während sich der Ort heute als begehrenswerter touristischer Ort entwickelt. Laut Quellen, gab es auf diesem Gebiet einst mehr als 35 Kirchen, von denen nur ein paar erhalten blieben, während man an vielen Feldern vergessene Ruinen dieser Kirchen finden kann, als Erinnerung an längst verwehte Zeiten.
Wie auch viele Orte Istriens hat auch Sv. Lovreč seine prähistorische Zeit. Zahlreiche archäologische Fundorte, Bauten und Ortsnamen weisen darauf hin, dass schon in der Bronze- und Eisenzeit der Mensch hier ansässig war. Zu römischen Zeiten erstreckte sich in der Nähe die bekannte Via Flavia, die den damaligen Bewohnern die weitere Entwicklung ermöglichte. Laut einigen Quellen hatte der Ort zu dieser Zeit über Tausend Einwohner, und wurde zu einem wichtigen Verteidigungsort. Die bekannte Kirche Sankt Lovro (Sv. Lovro) wurde im 6. Jahrhundert errichtet. Der Name der Stadt wurde zum ersten Mal auf einer Karte aus dem Jahr 1030 als „castrum sankti Laurentii“ erwähnt. Im Jahr 1186 ist die Stadt Sv. Lovro schon als Stadtgemeinde (Kommune) organisiert, wodurch die Stadt zur vierten Stadtgemeinde Istriens überhaupt wurde. Die Verteidigungsmauern wurden in drei Phasen gebaut: im 10., 12. und 15. Jahrhundert. Im Jahr 1271 hat sich die Stadt Sv. Lovro selbstwillig an Venedig übergeben, unter dessen Herrschaft sie bis zum Jahr 1797 blieb. Aus diesem Zeitraum wurden viele Gebäude aufbewahrt, weshalb die Stadt Sv. Lovro auch als Museums-Stadt bekannt ist. An vielen dieser Gebäude ist das Symbol von Venedig eingemeißelt - der Löwe von Sankt Markus. Während der Herrschaft von Venedig wird Sv. Lovro zum Sitz der militärischen Verwaltung des ganzen Teils Istriens das unter der Herrschaft von Venedig stand.
Rovinj
Das antike Castrum Rubini, heute Rovinj, ist eng mit der Geschichte der Halbinsel Cissa, dem Atlantis Istriens, verbunden. Die Legende besagt, das Cissa am 16. September 304, dem Todestag der heiligen Euphemia, einem zerstörerischem Unterwasserbeben zum Opfer fiel, bei welchem die Strassen, Plätze, Häuser und Paläste der Stadt im Meer versanken. Die Halbinsel Cissa wurde so in die vor der heutigen modernen Stadt liegenden neuen Inseln aufgeteilt und die überlebenden Bewohner, bekannt für die Farbherstellung, gründeten das heutige pittoreske Rovinj.
Heute ist Rovinj aufgrund seiner bewegten Geschichte und der kulturhistorischen Plätze eine der interessantesten und schönsten Städte des Mittelmeerraumes. Die einzigartige Schönheit der Stadt lockt Besucher aus aller Welt an. In den mit Stein gepflasterten Strassen und verwinkelten Gasen finden sich alte Paläste mit Laubengängen und Terassen, Mauerfragmente aus der Renaissance, wunderschöne Kirchen, offene Galerien und unzählige Restaurants, die den frischen Fisch anbieten, dessen Geruch durch alle Gassen zieht. Der Ausblick auf das unendliche Blau des Meeres, in welchem die 22 Inselchen wie dekorativ verstreut liegen, eine jede davon auf ihre Art unvergleichlich schön, läßt Rovinj wie eine Perle erscheinen, die es lohnt, entdeckt zu werden , sich darin zu verlieren und immer wieder zu kommen.
Soviel man weiß, wurde Rovinj als Castrum Rubini das erste Mal im Werk „Cosmographia“ eines anonymen Schriftstellers aus Ravenna erwähnt. Vom neunten bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts erlebte das Gebiet etliche Unruhen und Angriffe. Im Jahr 1283 fiel Rovinj nach langem Widerstand an die Republik Venedig. Unter der venezianischen Herrschaft entwickelte sich die Stadt Rovinj zu einem wichtigem Schifffahrts-, Schiffsbau- und Fischereizentrum, speziell im 18. und 19. Jahrhundert. In diesem Zeitraum wurde die Stadtmauer befestigt, die Stadt breitete sich immer weiter auf dem Festland aus und im Jahr 1763 wurde die Meerenge zwischen der Insel und dem Festland aufgeschüttet und Rovinj wurde somit zur Halbinsel.
Nach dem Fall von Venedig nahm die Bevölkerung die Verwaltung der Stadt selbst in die Hand, die sie auch während der Zugehörigkeit zu Österreich und später auch zu Frankreich beibehielten. In dieser Zeit begann die industrielle Entwicklung der Region.Bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts war Rovinj der größte Hafen an der Westküste Istriens.
Pula
Die Geschichte von Colonia Pietas lulia Pola (überlieferter Name der antiken Römer) schreibt ihre ersten Zeilen vor circa 3.000 Jahren. Die auf 7 Hügeln am Rande der wunderschönen Bucht errichtete Stadt birgt viele schöne und interessante Geschichten. Heute ist Pula eine Stadt der Kontraste und Altertümer, ein perfektes Zusammenspiel der bewegten Vergangenheit und dem modernen Leben seiner aktuellen Bewohner und Besucher, Pula bietet ein Amphitheater in optimalem Zustand, den weltgrößten Fundort antiker Amphoren, den Augustus-Tempel, zahlreiche Kirchen und Klöster, venezianische und österreichisch-ungarische Architektur, eine für seine Vielfältigkeit bekannte Küche und Weine, die Sie in einem der unzähligen Restaurants kosten können, Museen, Gallerien, Konzerte, ein bewegtes Nachtleben und viele andere Aktivitäten.
Berühmt wurde Pula auch als einer der ersten Fundorte der Präsenz menschlichen Lebens. In der näheren Umgebung liegt die Höhle St. Daniel (Sandalj), in der es die ältesten Funde des Homo erectus gab, das Alter wird auf etwa 1 Millionen Jahre datiert. Bis zur Ankunft der römischen Legionen gehörte Pula lediglich zur Provinz von Nesazium, eine schon im 15. Jahrhundert v.Chr. bewohnte Nekropolis, die später zum Zentrum der Histrer wurde.Diese bauten auch die erste befestigte Siedlung in Pula, an der Stelle des heutigen Kastells. Unter der Macht des antiken Roms erlebte Pula eine Blütezeit. Das Aquädukt zur Wasserversorgung, die Kanalisation, die Stadtmauer mit ihren 10 Toren, der Triumphbogen, die Tempel, die Theater und das berühmte Amphitheater, all das wurde in dieser Ära erbaut. Das Imperium der Franken brachte Pula den Feudalismus, ein Zeitraum in dem die Stadtstaaten und auch etliche Konflikte entstanden. Im Jahre 1150 schwor Pula der Republik Venedig die Treue. In dieser Zeit der Unruhen und der großen Epidemien reduzierte sich die Bevölkerung auf nur 300 Personen. Pula blieb bis 1797 unter der Herrschaft Venedigs, um danach an die Habsburger Monarchie zu fallen.Nur kurze Zeit später, im Jahre 1805, übernahmen die Franzosen die Kontrolle und 1813 schließlich fiel Pula wieder unter die Verwaltung des österreichischen Königreiches. Damit begann für die Stadt ein erneuter Aufschwung. Der Hafen Pulas gewann an Bedeutung und wurde 1859 der Haupthafen der österreichischen Marine sowie Zentrum des Schiffbaus. Die Bevölkerung wuchs in dieser Zeit auf 60.000 Personen an.
Die Brioni-Inseln
Die Inselgruppe, die sich an der südwestlichen Küste Istriens befindet, in unmittelbarer Nähe von Pula, ist ein ehemaliger Treffpunkt des Jet-set Europas und der Welt. Die Brioni-Inseln sind der einzige Nationalpark Istriens und stellen mit ihren 14 Inseln mit einer Fläche von 736 ha auch heute ein einzigartiges Spiel der Natur dar, die wunderschöne Tierarten sowie eine seltene und reiche Flora an einem Ort vereint. Sie gelten als eines der schönsten Archipels am Mittelmeer.
Die Inselgruppe Brioni ist eine außergewöhnliche Verbindung von Schätzen der Natur und eines kulturgeschichtlichen Erbes. Ein mildes Klima und die entsprechenden geographischen Bedingungen, die tief ins Land laufenden Buchten und die gut verteidigten höheren Lagen, sicherten den Menschen hier seit der Vorgeschichte bis zur neueren Zeit eine kontinuierliche Existenz. Auf dieser relativ kleinen Inselgruppe wurden etwa hundert Standorte und Objekte archäologischer und kulturgeschichtlicher Schätze entdeckt, die den Zeitraum seit der erster Siedlung der Jungsteinzeit mit Lehmhütten in der Bucht Soline, bis zur Errichtung eines mondänen Ferien- und Kurorts zu Beginn des letzten Jahrhunderts umfassen, einschl. der Präsidentenresidenzen, die in den vergangenen 25 Jahren (1954-1979) von Staatsmännern aus sogar einem Drittel der ganzen Welt besucht wurden.
Poreč
Die ehemalige „Colonia Iulia Parentium“, mit seinen fast 2000 Jahren Geschichte, ist heute ein beliebtes Ziel für diejenigen, die Unterhaltung und ein umfangreiches Angebot zu schätzen wissen.
Das moderne Poreč teilt sich dem Besucher auf vielfältige Weise mit. Mit einer Länge von fast 37 Kilometern läßt die Riviera von Porec keinen auch noch so ungewöhnlichen Wunsch an Unterhaltung und Aktivitäten offen. Die vom warmem Mittelmeer umspielte Küste bietet einsame Buchten für den Erholungssuchenden, unzählige Restaurants und Tavernen für den anspruchsvollen Gaumen, edle Tropfen von den ortsansässigen Winzern, ein umfangreiches Nachtleben, gut erhaltene kulturhistorische Denkmäler und etliche Kunstgalerien.
Porec ist ca. 2000 Jahre alt. An seiner Stelle befand sich schon in frühgeschichtlicher Zeit eine Siedlung. Die Entwicklung der Stadt begann jedoch erst mit der Ankunft der römischen Legionäre und der Bildung eines Castrums. Im 1. Jahrhundert wurde Porec zur römischen Kolonie und fortan „Colonia Iulia Parentium“ genannt. Die Stadtmauer wurde bereits im 4. Jahrhundert errichtet, während die berühmte Ephrasius Basilika im 6. Jahrhundert entstand. Nach dem Zerfall des römischen Reiches herrschten die Ostgoten bis zum Übergang an das byzantinische Reich über die Stadt. Am Ende des 6. Jahrhunderts besetzten die Kroaten Porec, welche widerum im 8. Jahrhundert von den Franken abgelöst wurden. Nach einer kurzen Zeit der Unabhängigkeit im 12. Jahrhundert unterstand Porec dann den Patriarchen von Aquileia. Im Jahr 1267 erkannte Poreč als erste Stadt in Istrien die Macht der Republik Venedig an. Im folgenden herrschte Venedig mehr als 5 Jahrhunderte über Porec. Während dieser Zeit wurde unter anderem auch der Leuchtturm auf der Insel San Nicolo, welche sich gegenüber der Stadt befindet, errichtet. Zu jener Zeit war der Leuchtturm mit seiner Höhe von 15 Metern der Höchste im gesamten adriatischen Raum. Nach einem kurzen Intermezzo von Napoleon Ende des 18. Jahrhunderts fiel die Stadt 1797 an Österreich. Im Jahr 1845 ging der erste Reiseführer mit Bildern und ausführlichen Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten in Druck. 1861 wurde Poreč Hauptstadt Istriens und Sitz der zu dieser Zeit bestehenden Institutionen. Die Bahnlinie „Parenzana“, welche Porec mit Triest verband, wurde 1902 gebaut, das erste Hotel dagegen entstand 1910.